Middelburg und Fühstück in Haarlem
Der Wetterbericht hat Regen angesagt. Der Himmel ist strahlend blau.
Heute fahre ich.
Auf dem Campingplatz finden wir ein anderes Dipa-Mobil aus Hannover. Gerne hätte wir noch mal „Hallo“ gesagt, aber als wir vorbei kamen, schließen noch alle. Oder waren weg. Wer weiß das schon.
Unser Ziel ist Brüssel. Das Comic-Museum. Da besuchen wir Tim und Struppi und alle anderen Helden aus Martins Kindheit.
Das wichtigste ist ein Klo
In der Nähe von Brüssel scheint es nur einen einzigen Campingplatz zu geben und der hat in der ADAC-App keine besonders guten Bewertungen. Uns ist das eigentlich egal. Wir brauchen eigentlich nur das Klo.
Gut, wir haben unser Portapotti für Notfälle. Aber ich kann mir bis jetzt noch nicht wirklich vorstellen, da mein Geschäft zu verrichten.
Wir werden sehen.
Kunstvoll bemalte Kacheln
Frühstück in Haarlem. Ein wunderschönes Städtchen. „Tiny“ Würden die Engländer sagen. Grachten, Hausboote mit Blumenkästen, kleine alte Häuser und ein Münster. Was mir gefällt, sind die Kacheln, auf denen Bildchen gemalt sind an den Häuserwänden, die vielen kleinen alten Häuschen, Cafes, Lokale. Das Leben findet draußen statt. In Straßencafes und auf den Bänkchen vorm Haus.
Im Cafe Brinkmann gibt es unser Frühstück. Danach finden wir das Auto wieder, obwohl wir vor lauter Gucken die Orientierung längst verloren haben. Aber wir haben eine App und die weiß, wo unser Busle steht.
Middelburg mit Grachten und Drehbrücke
Martin hat das Navi mit einer Strecke an der Küste entlang gefüttert. Das Ziel heißt Middelburg. Und da sind wir dann hängen geblieben.
Ein hübsches kleines Städtchen mit Kunst und Kunstgewerbe, jede Menge Grachten und Drehbrücke, Eis und nette Menschen.
Und Knopjes aus Lakritz.
Wir bleiben hier, entschieden wir. Es gibt unendlich viele Campingplätze. Doch die hatten ab 17 Uhr geschlossen. Oder waren voll. Freitag. Wochenende. Inzwischen hatten sich uns noch andere Campingfahrzeuge angeschlossen, die einen Platz zum Übernachten suchten und wir wurden immer mehr.
„Für euer VW-Busle kein Problem“
Und dann gab es Platz. Auf einem kleinen privaten Platz, der nicht im ADAC-Campingführer steht.
„Es ist matschig hier“, erklärt die nette Inhaberin und zuckt mit den Schultern. Sie hat rotblondes Haar, Sommersprossen und ein lebensfrohes Lächeln. Sie ist ohne Absätze größer als Martin. Man könnte vergessen, dass dies Holland ist. Die Menschen hier hätten ebenso gut auch nach Skandinavien gepasst.
„Die Camper versinken darin und kommen nicht mehr raus“, erklärt die Frau und fügt augenzwinkernd hinzu: „Aber mit eurem VW-Busle solltet ihr keine Probleme haben.“
Hatten wir auch nicht.
Nach dem Frühstück fahren wir einfach los Richtung Brüssel. Währenddessen müssen drei andere Camper mit Treckern aus der Wiese gezogen werden.