Ist das essbar oder kann das weg? Mehr Meer …
Das Meer ist da.
Gleich hinter den Dünen.
Ich höre die Wellen rauschen.
Wir haben uns auf dem Campingplatz dahinter ausgebreitet.
La Turballe gehört noch zur Bretagne. Gerade noch. Hier irgendwo müsste die Grenze sein. Aber hier ist es noch die bretonische Flagge, die über dem Campingplatz weht.
Zwei oder drei Tage, dann geht es weiter nach Süden.
Keltische Sagen und Avalon
Fast wären wir doch noch einmal umgekehrt.
Für die Autofahrt hatten wir uns das Hörbuch „Bretonische Flut“ ausgesucht. Die Geschichte spielt etwas weiter nördlich. Auf einer Insel zwischen Brest und Quimper. Die keltischen Sagen, von denen da immer wieder die Rede ist, die Beschreibungen von Land und Leuten, von Druiden und Zauberern macht Lust, einfach wieder zurück zu fahren. Auch Avalon soll dort irgendwo gewesen sein.
Wir überlegen es uns trotzdem nicht anders.
Avalon muss warten.
Unser Ziel bleibt der Süden.
Des Wetters wegen und weil die meisten Campingplätze im Norden ab Oktober eben doch geschlossen haben.
Der kleine Matrose auf dem Teller
Ganz in der Nähe ist der Hafen. Hier gibt es ein Restaurant neben dem anderen. Natürlich wünschen wir uns etwas Landestypisches fürs Abendessen.
Ich bekomme einen „kleinen Matrosen“.
Der Cidre wird in der Tasse serviert.
Mein kleiner Matrose ist gewöhnungsbedürftig. Auf meinem Teller liegen drei Austern. Ok, die kenne ich schon. Scampi – längst alte Bekannte und ich mag sie. Aber der Rest erfordert Mut. Mit einer kleinen Gabel pule ich den wurmartigen Inhalt aus dem Seeschneckengehäuse. Die kleinen schwarzen Schnecken hatte ich für Dekoration gehalten. Doch der freundliche Kellner erklärte mir, dass ich sie essen sollte. Die Nadel, die in der Zitrone steckte, sei dafür gedacht. Mit ihr sollte ich die Bewohner heraus pulen. Den Inhalt zu essen erfordert allerdings Mut. Ich habs geschafft und alles aufgegessen. Dafür hab ich einen Calvados verdient.